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44.2 Obsthändler Krämers erster Datenbankentwurf

Damit dieses ein wenig klarer wird, möchte ich anhand eines Beispiels einmal darstellen, wie eine völlig unerfahrene Person eine Datenbank planen würde. Ein Obsthändler Krämer hat folgenden Datenbankentwurf erstellt:

Auftragsnr.     Datum   Kunde                   Artikelnr.      Bezeichnung     Menge
1               1.1.99  1 Schmitt, Bonn         134             Coxorange       4 Kisten
1               1.1.99  1 Schmitt, Bonn         135             Kiwi            4 Kisten
2               1.1.99  2 Müller, Köln          140             Butterbirne     2 Kisten
2               1.1.99  2 Müller, Köln          160             Kürbis, rot     2 Stück
2               1.1.99  2 Müller, Köln          160             Kürbis, gelb    10 Stück
3               2.2.99  1 Schmitz, Bonn         103             Johannisbeeren  5 Kilo
3               2.2.99  1 Schmitz, Bonn         134             Coxorange       12 Kisten
3               2.2.99  1 Schmitz, Bonn         135             Kiwi            2 Kisten
4               2.2.99  45 Lehmann, Jülich      30              Bananen         12 Kilo
4               2.2.99  45 Lehmenn, Jülich      27              Ananas          60 Stück
Herr Krämer hat die Datenbank nach seiner Intuition mit ACCESS erstellt. Wie man sehen kann, hat er die Daten so eingegeben, wie er es seit vielen Jahren auf dem Papier auch tut. Im Prinzip tuts dieser Datenbankentwurf auch, nur leider gibt es hier viele Probleme:

  1. Viele gleiche Einträge (Redundanz) sorgen nach ein paar Monaten dafür, daß die Datenbank unnötig groß wird.

  2. Tippfehler (letzte Zeile: Lehmenn) machen das Auffinden aller Lieferungen an Lehmann, Jülich unmöglich.

  3. In der Spalte Kunde sind sowohl Kundennummer, Name und Ort zugleich eingetragen. Herr Krämer muß sich stets selber die Kundennummer merken und alle Daten bei jedem neuen Auftrag stets neu eintippen.

  4. Artikelnummer und Bezeichnung könnten als Synonyme verwendet werden, sind aber hier jeweils für sich in getrennten Spalten gespeichert.

  5. Die Farbe des Kürbis gibt eine andere Art an, die eine neue Artikelnummer erfordert.

  6. Die Spalte Menge enthält sowohl die Stückzahl als auch die Einheit der Ware (Kiste, Stück, Kilo). Die Einheit ist aber stets an die Art der Ware gekoppelt.

Wenn man sich noch einmal die wichtigsten Ziele der Normalisierung betrachtet, hatt Herr Krämer noch einige Arbeit vor sich, die wir nun zunächst einmal etwas theoretischer abhandeln möchten.


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